Nach aller Aufregung über Blutmonde und ähnliche „Katastrophen“ im September befasse ich mich diesen Monat besser mit etwas Bodenständigem. In dieser Ausgabe geht es um das Buch Habakuk, obwohl ich nicht vorhabe, Euch hier den Inhalt des Buches zu erklären oder auch nur mitzuteilen. Es ist eine Ausgabe zum Selbermachen, oder in Englisch: DIY, do it yourself. Deshalb ist dieser Text kurz.
Bild: Life-Of-Pix, https://pixabay.com/de/werkzeuge-diy-bohrer-metall-569108/, Pixabay, CC0
Mehr Inhalt findest Du im Studienführer zum Buch Habakuk, der für registrierte Benutzer dieser Website als kostenloses Download verfügbar ist. (Falls Du Dich noch nicht für den monatlichen Lernbrief angemeldet hast, kannst Du Dich mit Hilfe des Formulars auf der Seite anmelden. Sobald die Anmeldungsprozedur abgeschlossen ist, erhältst Du den Link zum Google Drive Ordner mit allen Unterlagen.)
“Create a Learning Site”
Denn die Website trägt ihren Namen nicht umsonst. Der Name ist einerseits ein Auftrag an mich selbst: Gestalte einen Ort zum Lernen – für mich und für andere. Die Website will somit auch eine Plattform sein zum Weitergeben dessen, was ich lerne. Andererseits wünsche ich mir, dass dieser Auftrag gleichzeitig andere (ich meine Dich!) beflügelt, Ähnliches zu tun: Du schaffst Dich hier einen Ort zum Lernen, übernimmst aber auch die Herausforderung, für andere einen solchen Ort zu gestalten.
Der erwähnte Studienführer sollte dabei ein Hilfsmittel sein. Er ist für eine Kleingruppe konzipiert. Du kannst ihn auch nur für Dich verwenden, wenn Du magst. Am besten funktioniert er aber, wenn Du die vier Einheiten zusammen mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter durcharbeitest. Eure Gruppe wird dann zur gemeinsamen „Learning Site“!
Wie es zu diesem Studienführer kam
Schon 2007 verfasste ich als Mitarbeiter in der Schule für Bibelstudium (SBS) in Deutschland zwei solche Studienführer oder Module, für die Bücher Galater und Epheser (ebenfalls verfügbar auf Google Drive). Zu jener Zeit führten wir immer wieder Einführungsseminare in das induktive Bibelstudium durch, meist in Gemeinden. Diese Seminare dauerten einen oder zwei Tage.
In einem solchen Seminar versuchten wir, möglichst wenig von Theorie und nicht viel über Bibelstudium an sich zu reden. Stattdessen wählten wir ein kurzes Bibelbuch, wie Philemon oder Philipper. Wir führten die Teilnehmer Schritt für Schritt durch konkrete Aufgaben in einen Entdeckungsprozess hinein. Es ging uns darum, dass sie das induktive Bibelstudium erfahren sollten. Die Rückmeldungen am Schluss waren immer positiv und voller Begeisterung. Es war für die Teilnehmer eine grandiose Erfahrung, so viel Neues in einem bekannten Text zu entdecken.
Allerdings wurde uns irgendwann klar, dass es oft dabei blieb: Es war eine einmalige großartige Erfahrung. Ein solches Seminar reichte nicht aus, um die Art und Weise, wie Leute die Bibel lesen und studieren, grundlegend zu verändern. Aus diesem Grund entwickelten wir die Idee eines Nachfolge-Moduls: ein Studienführer, mit dessen Hilfe eine Gemeinde mindestens ein weiteres Buch nach der induktiven Methode durcharbeiten kann, damit die Teilnehmer sich besser mit der Methode und vor allem mit ihrer Umsetzung und Praxis vertraut machen können.
Es war an sich eine gute Idee, ich bezweifelte aber, dass die Module zu Galater und Epheser oft benutzt wurden. Deshalb war ich überrascht, als jemand mir vor wenigen Monaten Auswertungsblätter für das Epheser-Modul zukommen ließ. Ein SBS-Absolvent hatte das Modul in seinem Hauskreis verwendet. Das alte Material war immer noch brauchbar!
Nach dieser Überraschung hatte ich Lust, ein weiteres Modul zu erstellen, aber diesmal nicht zu einem Brief, sondern zu einem Buch aus dem Alten Testament. Ich entschied mich für Habakuk, da dieses Buch eine deutliche Struktur aufweist und sich im Hintergrund eine Geschichte finden lässt. Außerdem handelt es sich um eine völlig andere Gattung als die Paulusbriefe.
Ich machte dieses Modul zu meinem Sommerprojekt und stelle diesen Monat das Ergebnis vor: Habakuk für Do-it-Yourselfer.
Route 66 Bibellesetreff
Da ich jetzt ohnehin aus meiner Vergangenheit erzähle, möchte ich Euch auf einen weiteren Oldie aufmerksam machen. Während meiner Jahre in der SBS in Deutschland stolperten wir über die Idee eines Bibellesetreffs namens Route 66. Route 66 steht dabei nicht für eine Fernstraße in den vereinigten Staaten von Amerika, sondern für eine Reise durch die 66 Bücher der Bibel.
Es ist ganz einfach. Man trifft sich als Gruppe regelmäßig eine oder zwei Stunden zum Lesen. Wenn man das lang genug durchzieht, hat man am Schluss die ganze Bibel gelesen (bei zwei Stunden pro Woche braucht es dazu ein gutes Jahr). Der schon erwähnte Google Drive Ordner mit Downloads enthält auch ein Informationsblatt („Route 66 Informationen“), das diese Idee erläutert und genauere Angaben enthält.
Man muss sich selbstverständlich nicht gleich vornehmen, die ganze Bibel so zu lesen. Man kann es als Hauskreis sogar auch nur für einen einzigen Abend ausprobieren. Ein Buch wie das Markusevangelium oder ein längerer Brief lässt sich gut in einer bis zwei Stunden lesen. Jeder liest einen Absatz oder eventuell ein Kapitel, dann liest der nächste weiter. Es hat einen besonderen Effekt, wenn man einfach das Wort wirken lässt. (Und hier noch ein Geheimnis: Diese Aktivität braucht keine Vorbereitung.)
Praktische Infos
Der Studienführer besteht aus vier Einheiten, die je etwa 1 Stunde und 15 Minuten brauchen. Du findest den Studienführer (Dateiname: „Modul Habakuk“) im Google Drive Ordner für registrierte Leser. Es gibt dort auch ein Hilfsblatt (Dateiname: „Modul Habakuk Hilfsblatt“). Beide Texte sind als Word-Datei und im PDF-Format verfügbar.
Zusätzlich gibt es zwei kurze YouTube Videos, als Alternative zu zwei Informationsblättern zum Lesen, die im Studienführer enthalten sind. Du findest sie hier:
Hebräische Poesie: https://youtu.be/MqfLl9xohpw
Geschichte im Hintergrund: https://youtu.be/YB_gjp_zhng