Bietet die Christus-Victor-Ansicht eine bessere Begründung für das Kreuz als die strafrechtliche Substitution? In zwei vorhergehenden Ausgaben habe ich begonnen, Bilder, Modelle und Erklärungen für Kreuz und Sühne darzulegen. Es gibt noch zwei weitere Modelle vorzustellen (darunter Christus Victor). Ich schließe ab mit einer alten Einsicht, die eine erstaunlich reichhaltige alternative Betrachtungsweise des Themas ermöglicht.
- Hinweis: Wenn du alle drei Ausgaben als ein Dokument lesen möchtest, kannst du sie als PDF herunterladen. Diesen Brief gibt es in Englisch auch als VIDEO PODCAST und als AUDIO PODCAST
Christus Victor
Durch seinen Tod am Kreuz besiegte Jesus die Macht der Sünde, des Todes und des Satans. Er errang einen entscheidenden Sieg über sie und erlöste uns so von Knechtschaft und Gefangenschaft. Das Kreuz ist der Sieg über das Böse. Dies ist, kurz gesagt, die Christus-Victor-Ansicht.
Vielleicht fragst du dich, warum diese Ansicht erst hier und nicht viel früher in dieser Präsentation erscheint. Ist dies nicht die Auffassung, die „das Denken der Kirche in den ersten tausend Jahren ihrer Geschichte beherrschte“ (Aulén 1931: 6; Boyd 2006: 24)? Nun, nein. Der Ausdruck wurde wahrscheinlich von Gustav Aulén geprägt; der Ausdruck gewann auf jeden Fall erst an Bedeutung, als Aulén 1931 ein Buch über das Sühneopfer mit diesem Titel veröffentlichte: Christus Victor.
Aulén argumentierte, es gebe im Wesentlichen drei Erklärungen für das Sühneopfer. Eine davon sei die Sicht der Kirchenväter, von Aulén die klassische Sicht genannt. Sie sei in der Kirche vorherrschend gewesen, bis Anselm sein Modell der Satisfaktion formulierte. Aulén betrachtet Anselm und die Reformatoren wegen ihrer Vorherrschaft in der westlichen Kirche (römisch-katholisch und protestantisch) als Vertreter einer sogenannten lateinischen Sichtweise. Die dritte Ansicht, so Aulén, verstehe die Sühne als moralischen Einfluss oder Exempel.
Wie einflussreich Auléns Studie war, zeigt die Tatsache, dass fast jedes Buch über das Sühneopfer darauf Bezug nimmt. Allerdings gibt es Probleme:
1. Kategorie-Verwirrung. Aulén stiftet Verwirrung, indem er Elemente, die grundlegend verschieden sind, in eine Kategorie („die Mächte“) zusammenfasst. Christus hat uns tatsächlich von der Macht der Sünde, vom Tod, von den geistlichen Mächten des Bösen, vielleicht auch von menschlichen Mächten und sogar (so Römer 7) von der Thora befreit. Aber das sind ganz unterschiedliche Dinge.
Darüber hinaus vereint das Etikett Christus Victor unter der gleichen Überschrift Ansichten über das Kreuz, die sich stark voneinander unterscheiden. Aus diesem Grund habe ich das Lösegeldmodell getrennt behandelt; es ist keineswegs identisch mit modernen Christus-Victor-Ansichten (so auch Crisp 2020: 6). Was meinen wir mit Aussagen wie: Das Kreuz ist der Sieg über das Böse? Wie? Welche Formen oder Aspekte des Bösen? Die Antworten variieren.
Einige Ansichten, die sich als Christus Victor präsentieren, bieten überhaupt keine Erklärungen für die Sühne (Crisp 2020: 51-6 kommt zum gleichen Schluss). The Non-Violent Atonement von Denny Weaver (2011) zum Beispiel liest sich trotz seines Titels eher wie eine Strategie, mit der Gott die menschliche Gesellschaft verändern will, nämlich durch den gewaltlosen Weg, den Jesus gegangen ist. Das ist eine Art Erlösung, aber Sühne spielt in ihr keine Rolle.
Man würde erwarten, dass ein Modell des Sühneopfers etwas über die Lösung des Sünden- und Schuldproblems und über die Vergebung der Sünden aussagt, aber das geschieht bei Christus Victor nicht immer.
Die Christus-Victor-Theorien (Plural) sind also „außerordentlich vielfältig und reichen von der Wiederbelebung traditioneller Positionen bis hin zu entmythologisierten Darstellungen“ (Johnson 2017: 16). Ich bin mir nicht sicher, ob dies eine nützliche Kategorie ist, zumindest nicht, ohne zu präzisieren, was jeder Vertreter mit Christus Victor genau meint.
2. Falschdarstellung der Kirchenväter. Aulén stellt die Lehre der Kirchenväter falsch dar. Erstens reflektieren diese selten bewusst über die Bedeutung und das Funktionieren des Sühneopfers. Sie haben keine umfassende Theorie der Sühne entwickelt. Aulén systematisiert, was sie nicht systematisiert haben. (Er gibt dies sogar zu, aber erst im letzten Abschnitt seines Buches, Seite 158.) Zweitens haben die Kirchenväter eine breite Sicht auf das Sühneopfer; ihre Aussagen umfassen verschiedene Themen, Bilder und Ideen. Es gibt sicherlich eine Betonung (keine Theorie) des Sieges über Satan, aber es ist nicht das einzige Thema. Die Schriften der Kirchenväter können nicht auf ein einziges Modell oder eine einzige Theorie des Sühneopfers reduziert werden (vgl. Crisp 2020: 45).
Die Anmerkungen der Väter zur Sühne spiegeln tendenziell die Vielzahl und Vielfalt der NT-Motive zur Sühne wider, die die Väter von den biblischen Autoren geerbt hatten. Daher wäre es unangemessen, den Kirchenvätern eine einheitliche oder ausgereifte Theorie der Sühne zuzuschreiben. Alle NT-Motive zum Thema Sühne – Opfer, Substitution, Lösegeld, Genugtuung und so weiter – finden sich in ihren Schriften. (Craig 2020: 107)
Die Vorstellung, dass die Väter in einzigartiger Weise einer Christus-Victor-Theorie der Sühne verpflichtet waren, ist ein populärer Irrtum, der durch die Sekundärliteratur hervorgerufen wird. (Ebd.: 123)
3. Exklusive Modelle. Aulén erwies der Kirche einen schlechten Dienst, indem er den Eindruck hinterließ, dass die drei Modelle unvereinbar seien: Entweder-Oder-Alternativen. Aber wer leugnet, dass Christus gesiegt hat? Bestimmt niemand, der die strafrechtliche Substitution als Erklärung befürwortet (siehe das Zitat von Calvin).
Kurz gesagt, da er weder als Gott allein den Tod fühlen konnte, noch als Mensch allein ihn überwinden konnte, verband er die menschliche Natur mit der göttlichen, damit er zur Sühne für die Sünde die Schwäche des einen dem Tod unterwerfen konnte; und damit er, durch die Macht der anderen Natur mit dem Tod ringend, den Sieg für uns erringen konnte … mit unserem Fleisch bekleidet, besiegte er Tod und Sünde gemeinsam, damit der Sieg und der Triumph unser sein mögen. (Calvin 1960: 466; Institutes II.xii.3)
Vergleichen wir Aulén mit Rowan Williams (2017): Letzterer erklärt die Bedeutung des Kreuzes mit drei Bildern, von denen jedes einem von Auléns Modellen entspricht. Das Kreuz ist ein Zeichen (Beispiel), es ist ein Opfer (Satisfaktion oder Substitution), und es ist der Sieg. Der Unterschied zwischen Aulén und Williams besteht darin, dass bei Williams alle drei gleichzeitig wahr sind.
4. Keine Erklärung. Die Schlüsselfrage lautet: Wie hat Christus seinen Sieg errungen? Es ist klar, wie er den Tod besiegt hat: durch die Auferstehung. Aber die Mächte? Die Lösegeldtheorie hat eine Antwort, ebenso wie die strafrechtliche Substitution: Weil das Problem der Sünde und der Schuld gelöst wurde, hat der Teufel keinen Grund mehr, uns anzuklagen. Gott hat die Mächte entwaffnet, indem er uns unsere Verfehlungen vergab, indem er den Schuldschein ans Kreuz genagelt und so getilgt hat (Kol. 2,13-15; siehe auch Offb. 12,10f). Daher gibt es jetzt keine Verurteilung für diejenigen, die in Christus Jesus sind. Ob richtig oder falsch, es ist zumindest eine Antwort auf die Frage: Wie?
Kolb (2017: 620) nennt den Sieg Christi „die zweite Hälfte seines Sühnewerks“. Der Sieg ergibt sich ganz natürlich aus der Tatsache, dass das Problem der Sünde und Verurteilung gelöst ist; somit ist der Sieg das Ergebnis der Sühne im engeren Sinne des Wortes, nicht Teil der Sühne selbst.
Wie hat Christus die Mächte besiegt? Welche Antwort gibt Christus Victor? Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gibt. Gregory Boyd, der in The Nature of the Atonement: Four Views Christus Victor vertritt, gibt dies zu (2006: 37, Fußnote 23).
In seiner Verteidigung von Christus Victor verwechselt Boyd Ursache und Wirkung: Weil Gott Satan besiegt und uns von seiner Macht befreit habe (wie er das gemacht hat, bleibt unerklärt), könnten wir die Vergebung der Sünden erhalten, so Boyd (2006: 32-4). „Die Errettung besteht im Wesentlichen darin, … von der gegenwärtigen bösen Zeit befreit zu werden (Gal 1,4)“ (ebd.: 32).
Aber beachten wir die Reihenfolge in Galater 1:4: Jesus hat „sich selbst für unsre Sünden dahingegeben, dass er uns errette von dieser gegenwärtigen, bösen Welt“. Wir werden von der Welt mit ihren bösen Mächten gerettet, indem Jesus sich für unsere Sünden dahingibt, nicht indem er Satan besiegt. So steht es auch in Offenbarung 12,11. Satan wird „überwunden durch des Lammes Blut“; letzteres steht für „die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden“ (Eph. 1,7). Vergebung (durch die Sühne) führt zum Sieg, nicht Sieg zur Vergebung.
Wie William Lane Craig (2020: 124) es ausdrückt: „Für sich allein genommen ignoriert Christus Victor nicht nur wichtige Sühne-Motive im NT, sondern versagt auch als Erklärung, denn Christus Victor bietet nichts, was erklärt, wie Gottes Sieg über Satan die Vergebung der Sünden und die Versöhnung mit Gott bewirkt“ (Eph 1,17).
Es kommt mir vor, dass Auléns Werk – und mit ihm Christus Victor – so einflussreich wurde, weil es die Komplexität der Sühne-Theorien auf drei Optionen reduzierte. Diese Vereinfachung erwies sich als unwiderstehlich. Auléns Christus-Victor-Modell ist aber nicht das, was die Kirchenväter lehrten; die meisten von ihnen hatten ein breites, aber nichtsystematisiertes Verständnis. Die Behauptung, diese Sichtweise habe tausend Jahre lang dominiert, ist unwahr. Christus Victor ist eher ein ansprechendes Schlagwort als ein klar definiertes Modell der Sühne.
Hugo Grotius und Moral Government
Wegen seines Einflusses in manchen Kreisen möchte ich das moral government Modell (MG; wörtlich moralische Herrschaft) nicht ausklammern, aber ich muss gestehen, dass mir seine Logik und Kohärenz etwas unklar ist.
Ich erwähne in der Überschrift Hugo Grotius (1583-1645), einen Rechts- und Theologiegelehrten aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande, nur weil MG ihn oft als ihren Pionier betrachtet. Allerdings wird Grotius meistens falsch verstanden; seine Sicht unterscheidet sich wesentlich von MG. William Lane Craig (2020: 158-63) bietet eine Korrektur: Grotius befürworte eine Variante der strafrechtlichen Substitution, bei der Gott als Richter ein gewisser Ermessensspielraum zugeschrieben werde. Der Zeitpunkt, die genaue Art der Strafe und sogar die zu bestrafende Person seien flexibel. Gott hätte sich sogar dafür entscheiden können, Sünden ohne Strafe zu vergeben (ebd.: 158; siehe aber Van den Brink 2017: 523-6 für die gegenteilige Auslegung von Grotius: in seiner öffentlichen Rolle, so versteht Van den Brink Grotius, könne Gott dies nicht tun). Aber als Herrscher und Richter des Universums, so Grotius, habe Gott gute Gründe gesehen, dies nicht zu tun. Stattdessen habe er sich dafür entschieden, die menschliche Notlage zu lösen, indem er seinen Sohn, der sich freiwillig dazu bereit erklärt habe, an unserer Stelle bestraft habe. Es handle sich somit beim Kreuz um eine echte Bestrafung, nicht nur um eine Vorführung oder Darstellung, wie schrecklich die Sünde und ihre Folgen seien.
Genau darin unterscheidet sich MG von Grotius. In MG ist der Tod Christi am Kreuz nicht unsere Strafe, die er auf sich nimmt, sondern eine Demonstration der Art von Strafe, die die Sünde verdient und die unsere gewesen wäre, wenn Gott uns bestraft hätte. Es ist eine Vorführung, die vor den Folgen der Sünde warnt, „um der moralischen Regierung der Welt willen“ (Craig 2020: 158):
In dieser Sichtweise trägt Christus, im Gegensatz zu Calvins Verständnis, nicht ausdrücklich die Strafe für die Sünden der Menschheit; er bezahlt auch nicht für individuelle Sünden. Stattdessen demonstriert sein Leiden Gottes Missfallen an der Sünde und zeigt, was die Sünde durch die Hand eines gerechten Herrschers des Universums verdient. Das ermöglicht es Gott, Vergebung zu gewähren und gleichzeitig die göttliche Ordnung aufrechtzuerhalten. („Satisfaction Theory of Atonement“, 2020)
Handelt es sich aber in dem Fall nicht um eine Variante des exemplarischen Modells? Statt durch eine Demonstration der Liebe versucht Gott, uns durch eine Demonstration der schrecklichen Konsequenzen der Sünde zur Umkehr zu bewegen. Außerdem, wie befähigt uns MG, den heiligen Lebensstil zu leben, der jetzt von uns erwartet wird? Ist das Kreuz gar als Drohung zu verstehen, die uns zur Heiligung drängen soll, indem es zeigt, was sonst passieren könnte?
Das Problem mag sein, dass ich MG falsch verstehe, aber ich finde dieses Modell rätselhaft und nicht hilfreich.
Vereinigung mit Christus und Rekapitulation
Auf der Suche nach einem Ende für meinen langen Diskurs kehre ich dorthin zurück, wo ich begonnen habe, nämlich zu den Kirchenvätern. Sie haben uns zwar keine vollständig formulierten Modelle der Sühne hinterlassen, aber sie haben Wichtiges zu sagen, das allzu oft übersehen wird. Vor allem in dem, was sie über unsere Vereinigung mit Christus sagen, finden wir den fehlenden Schlüssel, um die verschiedenen Fäden zusammenzuführen.
Wie ich herausfand, haben manche heutige Theologen eine ähnliche Entwicklung durchlaufen, entweder in Richtung der Kirchenväter oder zumindest in Richtung der Idee der Einheit mit Christus. Dabei ist diese Einheit nicht nur als Frucht oder Ergebnis der Erlösung zu verstehen, sondern auch als Grundlage für ihren Mechanismus. So werden Sühne und Erlösung möglich:
Die Kreuzigung Christi in der Geschichte kann nur dann auf sinnvolle Weise und in Wahrheit auch die Kreuzigung des bösen Fleisches seines Volkes sein, wenn unsere Vereinigung mit Christus im Mittelpunkt der Sühne steht … Theologen aus verschiedensten Richtungen der christlichen Tradition haben in den letzten Jahren immer wieder darauf bestanden, dass die Vereinigung mit Christus nicht nur ein Thema ist, das sich auf die Erlösung oder auf ihre Auswirkung beschränkt, sondern auch der Schlüssel dazu ist, zu verstehen, wie Erlösung überhaupt zustande kommt. Wie der Theologe John Murray im zwanzigsten Jahrhundert einmal formulierte: „Die Vereinigung mit Christus ist wirklich die zentrale Wahrheit der gesamten Heilslehre, nicht nur in der Anwendung des Heils, sondern auch darin, wie das Heil ein für alle Mal im vollendeten Werk Christi herbeigeführt wurde“ (161 [sic]). (Garcia 2017: 782f, zitiert Murray 2015: 171, ein 1955 erstmals veröffentlichtes Buch; für ein weiteres Beispiel siehe Crisp 2020: Kapitel 10)
Im von Garcia zitierten Text sagt Murray weiter:
Es ist auch, weil das Volk Gottes in Christus war, als er sein Leben als Lösegeld gab und durch sein Blut erlöste, dass die Erlösung für sie gesichert ist; sie werden als mit Christus in seinem Tod, seiner Auferstehung und seiner Erhöhung zum Himmel vereint dargestellt …
Mit anderen Worten: Wir dürfen niemals an Erlösung denken losgelöst von den geheimnisvollen Vorkehrungen der Liebe, der Weisheit und der Gnade Gottes, durch die Christus mit seinem Volk vereint war und sein Volk mit ihm vereint war, als er am verfluchten Holz starb und von den Toten auferstand. (Murray 2015: 172f)
Andere sind also einen ähnlichen Weg gegangen, aber die Kirchenväter gingen ihn zuerst. Die entsprechenden Ideen finden ihren deutlichsten Ausdruck bei Irenäus von Lyon (ca. 130-ca. 202) und Athanasius (ca. 297-373). Obwohl der Titel des bekanntesten Werkes von Athanasius die Menschwerdung Gottes in den Mittelpunkt stellt, geht es ebenso sehr um Erlösung und Sühne.
Der zentrale Gedanke und die Verbindung zwischen Inkarnation und Sühne ist: Christus wurde, was wir sind, damit wir das werden können, was er ist. „Denn er ist Mensch geworden, damit wir zu Gott gemacht werden können“ (Athanasius 1903: 142; Incarnation LIV). Der Sohn wurde Mensch, damit er sterben konnte – für uns. Die Inkarnation ermöglichte es ihm, unser gesetzlicher Vertreter zu werden – wenn wir ihn als solchen haben wollen:
Kraft der Inkarnation Christi (und, nicht zu vergessen, kraft seiner Taufe, durch die sich Jesus mit der gefallenen Menschheit identifizierte) ist Christus von Gott dazu bestimmt, vor Ihm als unser Stellvertreter zu dienen. Der Logos, die zweite Person der Dreifaltigkeit, hat in Freiheit eingewilligt, durch seine Menschwerdung und Taufe zu unserem Stellvertreter vor Gott ernannt zu werden, damit er durch seinen Tod die Forderungen der göttlichen Gerechtigkeit in unserem Namen erfüllt.
Darin sehen wir den natürlichen Zusammenhang zwischen der Menschwerdung, dem Tod und der Auferstehung Christi. (Craig 2020: 228f)
Weil er Gott war, weil er das Leben selbst war, konnte sein Tod nicht von Dauer sein. Er war der einzige Mensch, der sterben konnte, in der Erwartung, wieder in das Leben zurückzukehren. Dabei trug er uns als Glieder seines Körpers mit sich. Da er sich selbst mit dem Menschengeschlecht und das Menschengeschlecht mit sich selbst vereint hatte, macht seine Auferstehung unsere Auferstehung möglich.
Athanasius betont eine andere Folge der Sünde als die Schuld, nämlich die Verdorbenheit unserer Natur und die daraus resultierende Knechtschaft der Sünde. Er stellte sich die menschliche Natur nicht bloß als abstrakte Idee, sondern als etwas mit realer Existenz vor; sie konnte von Christus in sich aufgenommen werden, um sie zu heilen und zu erneuern.
Das funktioniert für uns nicht ohne Anpassungen, denn wir verstehen die menschliche Natur nicht als etwas mit eigener, unabhängiger Existenz, und deshalb kann sie als solche nicht geheilt werden. Dennoch erhellt Athanasius in hohem Maße, was Christi Tod und Auferstehung bewirkt haben:
Und es geschah auf wunderbare Weise zweierlei auf einmal: der Tod aller wurde im Leib des Herrn erfüllt, und sowohl Tod als auch Verderbnis wurden durch die Gegenwart des Wortes völlig abgeschafft. (Athanasius 1903: 80; Incarnation XX)
Durch Christi Tod und Auferstehung ist Gott diese Aspekte gleichzeitig angegangen. Die Sünde wurde gesühnt, wir wurden von der Macht und Herrschaft der Sünde befreit, und unsere Natur wurde von ihrer Verdorbenheit geheilt und in sein Ebenbild erneuert.
(Nebenbei bemerkt: Es trifft also offensichtlich nicht zu, dass die Kirchenväter ein Christus-Victor-Modell vertraten. Tatsächlich hat sogar Gregor von Nyssa (ca. 335-c. 395), dessen Lehre oft als Paradebeispiel für ein Lösegeldmodell aufgeführt wird, bei dem der Satan ausgetrickst wurde und den Köder und den Haken schluckte, ein weitaus differenzierteres Verständnis. Das Köder-und-Haken-Bild wurde von ihm in einer Predigt verwendet; aber wie McGuckin (2017) argumentiert, stehen solche Ideen nicht im Mittelpunkt seiner Sichtweise. Er steht Athanasius nahe: Das Wort wurde Mensch und „erschafft so die Menschheit neu und stellt sie nach dem ursprünglichen Plan wieder her“ (McGuckin 2017: 172). Die Inkarnation führt zu einer Erlösung, die die menschliche Natur verwandelt und eine andere Lebensweise verfügbar macht).
Rekapitulation. Damit der Sohn Gottes all dies tun konnte, musste er Mensch werden. Mehr noch, er musste wichtige Schritte Adams, der Menschheit und Israels wiederholen, um das neue Haupt einer neuen Menschheit zu werden – eine Menschheit, die geheilt ist von unserer verdorbenen Natur, befreit u.a. von der Macht der Sünde, und der vergeben ist.
Irenäus nannte diesen Prozess Rekapitulation. Er wies darauf hin, wie Jesus entscheidende Erfahrungen aus dem Leben Adams rekapitulierte oder wiederholte. Jesus tat dasselbe in Bezug auf Israel, wie zum Beispiel die 40 Tage in der Wüste, wo er vom Teufel versucht wurde. Er hatte Erfolg, wo Adam und Israel versagt hatten.
Aber Rekapitulation ist mehr als Wiederholung. Es handelt sich um ein Wortspiel. Erstens impliziert Rekapitulation Wiederholung. Aber zweitens bezeichnet sie aufgrund ihrer Ableitung vom lateinischen Wort caput für Kopf auch eine Zusammenfassung. Im theologischen Kontext geht es um die Idee des Zusammenführens oder der Vereinigung unter einem neuen Haupt, nämlich Christus.
Wir haben es mit einem biblischen Konzept zu tun. Paulus bringt es in Epheser 1,10 klar zum Ausdruck: Gottes Wille und Ratschluss sei, „wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist“. Das griechische Verb, das mit zusammenfassen übersetzt wurde, lautet ἀνακεφαλαιώσασθαι, rekapitulieren oder zusammenfassen – es bezieht sich ebenfalls auf das Wort für Kopf.
Paulus spricht in Römer 6-8 ausführlich von den befreienden und erneuernden Folgen des Todes Christi. Christus ist nicht nur für uns gestorben, sondern wir sind auch mit ihm gestorben und haben daher Anteil an seiner Auferstehung. Vielleicht wichtig: Hier geht es um mehr als Sühne. Letzteres ist das Thema in Römer 1,8-5,11: Weil „Christus für uns gestorben ist“, sind „wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden“ (Röm. 5,8f). Daraufhin wiederholt Paulus in Römer 5,12ff das menschliche Problem: Es ist ein gemeinsamer Zustand der Menschheit ‘in Adam’. Und in Römer 6-8 fährt er fort, die umfassendere Lösung zu erläutern, die uns über das eigentliche Sühneopfer hinausführt.
Die verschiedenen Aspekte des Heilswerks Christi sind jedoch miteinander verbunden. Der Blick auf das große Ganze ermöglicht es uns, die einzelnen Teile besser zu verstehen, einschließlich der Frage, wie der Tod Christi als unser Tod gelten kann. Das Gesamtbild der Erlösung hilft uns, das Sühneopfer, Modelle der strafrechtlichen Substitution und die Erlösung im weiteren Sinne besser zu verstehen. Wir haben es nicht mit einer juristischen Fiktion zu tun. Jesus ist kein willkürlicher Ersatz, der dann unsere Strafe erleidet. Er ist eins mit uns, wie wir eins sind mit ihm, unserem gesetzlichen und natürlichen Vertreter, und deshalb zählt sein Tod als unser Tod. Damit ist die rechtliche Schuld der Menschheit getilgt. Deshalb gibt es jetzt keine Verurteilung – für diejenigen, die in Christus Jesus sind (Röm. 8,1).
In Christus Jesus. Dieses Etikett kennzeichnet den neuen Weg, die neue Möglichkeit, anders als „in Adam“ (ein Modus, der immer zum Tod führt). Diese Alternative hat Jesus uns durch die Inkarnation, die Kreuzigung und die Auferstehung eröffnet.
Dazu passt, wie Sühne im Hebräerbrief dargestellt wird. Im Hebräerbrief wird Christus als „Anfänger“ (Hebr. 2,10; auch „Initiator“ oder „Urheber“) unseres Glaubens betrachtet, als derjenige, der uns vorausgegangen ist, um einen Weg zu bereiten. Steve Motyer (2008: 144) sieht darin sogar „die grundlegende Sühneaktion … er geht vor uns her“ (Hervorhebung im Original).
Im Hebräerbrief führt dies zum „neuen und lebendigen Weg“, den er uns eröffnet hat (Hebr. 10,20). Und natürlich stellt der Verfassers des Hebräerbriefes, wie Athanasius, all dies in den Kontext der Inkarnation: „eine kleine Zeit niedriger gewesen … als die Engel … durch Gottes Gnade sollte er für alle den Tod schmecken … Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden“ (Hebr. 2,9, 17).
In Christus Jesus. Dieses Etikett trägt auch dazu bei, die strafrechtliche Substitution auf eine breitere Basis zu stellen. Es gibt hier keinen Widerspruch. Im Gegenteil, die Vereinigung mit Christus liefert eine weitere Erklärung dafür, wie Substitution funktionieren kann, ohne eine Art fiktiven Tausch von Sünde gegen Gerechtigkeit annehmen zu müssen. Überzeugte Vertreter des Substitutionsmodell unterstützen die Idee der Vereinigung mit Christus als die zugrundeliegende Erklärung dafür, wie Christus Ersatz und Repräsentant sein kann. Die Idee ist z.B. Gegenstand des abschließenden Kapitels der klassischen und einflussreichen Verteidigung der strafrechtlichen Substitution von R. W. Dale (1875: 399ff) und erscheint in Calvins Institutes (z.B. 1960: 465-7; II.xii.3). Und zu Beginn dieses Abschnitts wurde John Murray zitiert.
Es ist durch Christi Vereinigung mit uns und durch unsere Vereinigung mit Christus, dass sein Tod als unser Tod zählt (er sollte „für alle den Tod schmecken“, Hebr. 2,9) und dass wir faktisch und wahrhaft gerechtfertigt werden (es gibt hier keine Fiktion oder keine buchhalterischen Tricks), mit großem Aufwand für Gott und ohne Aufwand für uns selbst – zum Glück, da wir nicht einmal den geringsten Beitrag zur Tilgung unserer Schuld leisten können.
Sogar Protestanten haben in ihren Formulierungen einer Theologie des Kreuzes Christus auf dem Kreuz gelassen und angenommen, dass sein Heilswerk mit seinem Tod endet. Die Sühne wird folglich erklärt in Form eines Opfers für uns, einer Genugtuung der Gerechtigkeit Gottes, einer Begleichung unserer Schuld, einer Offenbarung der Liebe Gottes, und das ist alles. Irgendwie scheint übersehen worden zu sein, dass die Auferstehung ein integraler Bestandteil des Werkes unseres Herrn für uns ist, so dass die Errettung im Wesentlichen eine Befreiung von einem lebendigen Tod in Sünde zu einem neuen Leben der Gerechtigkeit in Gott ist. (Beasley-Murray 2002: 39, zitiert in Holmes 2008: 279)
Sühne vollzogen
Eines ist sicher: Das Sühneopfer ist umfassend, ausreichend und voll wirksam. Und es ist umfassend und wirksam, gerade weil die Sühne vielschichtig ist.
Es fühlt sich daher etwas eng an, wenn man die strafrechtliche Substitution als „Herz und Seele“ der Sühne bezeichnet, wie Schreiner es tut (2006: 67). Es geht um mehr. Dabei ist es angebracht, die Sprache des Bundes zu verwenden. Es geht nicht um Verbrechen und Strafe, sondern um Bund und Fluch. Der Bruch des Bundes bedeutet, dass die Menschheit unter dem Fluch steht, abgeschnitten von den Vorteilen des Bundes, die man als das Leben selbst in seiner ganzen Fülle zusammenfassen kann.
Dennoch ist der Fluch des Bundes eine Form der gesetzlichen Sanktion und damit der Bestrafung. Die strafrechtliche Substitution liegt also in der Grundausrichtung nicht falsch. Ohne eine solche rechtliche Komponente bleibt die Sühne unverständlich.
Und Christus Victor? Er ist real und wichtig, aber ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt Teil der Sühne ist. Vielmehr ist der Sieg über die geistlichen Mächte des Bösen eine Folge und nicht eine Ursache. Die Sünde wurde nicht überwunden, indem das Sühnopfer Satan besiegte und ihn machtlos machte. Satan wurde entmachtet, weil der Tod Christi „of sin the double cure“, für die Sünde das doppelte Heilmittel ist (wie es Toplady in „Rock of Ages“ sagt). Die Vereinigung Christi mit uns befähigte ihn, uns durch seinen Tod von dem Fluch zu erlösen. Unsere Vereinigung mit Christus durch die Auferstehung entfernte uns von der Herrschaft der Sünde und dem Herrschaftsbereich Satans und machte Versöhnung mit Gott möglich.
In Christus sind wir für die Mächte unerreichbar; sie sind besiegt. Aber dieser Sieg ist nicht selbst die Sühne.
Buchempfehlung
Craig, William Lane. 2020. Atonement and the Death of Christ: An Exegetical, Historical, and Philosophical Exploration (Waco: Baylor University Press)
Crisp, Oliver. 2020. Approaching the Atonement: The Reconciling Work of Christ (Downers Grove, Illinois: InterVarsity Press)
Williams, Rowan. 2017. God With Us: The Meaning Of The Cross And Resurrection – Then And Now (London: SPCK)
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Literaturangaben
Bibelzitate, wenn nicht anders angegeben: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers. 1999. Revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe (Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft)
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